Informationen zum Thema Angst und Depressionen
Sehr geehrte Eltern und Erziehungsberechtigte,
in Kooperation mit dem Schulamt Rosenheim und dem Schulpsychologie-Team für Stadt und LandÂkreis Rosenheim möchten wir Sie als Ihre zuÂstänÂdige Schule zu UnterÂstütÂzungs- und HilfsÂanÂgeÂboten näher informieren. Außerdem möchÂten wir Ihnen KonÂtaktÂmögÂlichÂkeiten allÂgeÂmeiÂner Art für psyÂchiÂsche ErÂkranÂkunÂgen und speÂziÂell für den TheÂmenÂschwerÂpunkt Angst und DeÂpresÂsion anbieten.
M. Repert, BRin A. Müller, Rin
stellv. Team Schulleitung
Schulpsychologie
„Angst haben wir alle. Der Unterschied liegt
in der Frage wovor.“ (Frank Thiess)
---- Stand November 2019----
Weitere Informationsmöglichkeiten:
- „Nummer gegen Kummer“:
anonym und kostenfrei, auch OnlineberaÂtung (für Kinder/Jugendliche -> 116111,
für Eltern & Co -> 0800 – 111 0 550)
www.nummergegenkummer.de
- „Telefonseelsorge“:
24 Stunden Beratung täglich, kostenfrei, auch Mail und Chat (0800 – 1110111)
www.telefonseelsorge.de
- „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“:
(u.a. online-Foren)
www.deutsche-depressionshilfe.de
- Online-Beratungsangebot für Jugendliche der Bundeskonferenz für ErziehungsÂberaÂtung:
- Kinderärzte und Fachärzte für Kinder- und JuÂgendÂpsychiatrie:
www.kvb.de/service/arztverzeichnis
- Krisendienst Psychiatrie:
24 Stunden täglich, Soforthilfe in der Nähe, je nach Bedarf telefonisch, vermittelnd, mobil vor Ort (0180 - 6553000)
www.krisendienst-psychiatrie.de
- Staatliche Schulberatung Bayern:
grundÂsätzliche Informationen, für den Rosenheimer Bereich ist OberÂbayÂern-Ost zuständig.
Regionale Ansprechpartner:
- jeder Lehrer, jede Lehrerin Ihres
Vertrauens
- die Beratungslehrkraft der Schule
- die zuständige Schulpsychologin, der zuÂ
stänÂdige Schulpsychologe
- die Jugendsozialarbeit an der Schule
- die staatliche Schulberatungsstelle
- Ihr Kinderarzt, Ihre Kinderärztin
- Fachärzte für Kinder- und JugendÂ
psychiatrie
- Psychologische Psychotherapeuten
- Fachkliniken für Kinder- und Jugendliche
- …
Konkrete Kontaktmöglichkeiten zu Fachärzten bzw. Therapeuten können Sie über Ihren KinderÂarzt erfahren oder über die/den zustänÂdige/n SchulÂpsychologin/en. Die Kontaktadressen erÂfahÂren Sie über die Homepage des Schulamtes RoÂsenheim oder über Ihre Schule:
Für unsere Schule sind zuständig
(Stand 11.2019):
Beratungslehrkraft:
Sabina Ranker,
Max-Josef Schule Großkarolinenfeld,
Telefonsprechzeit: Do: 9.50 Uhr- 10.35 Uhr,
Tel. 08031_51_86
Ranker-sabina@max-josef-schule.de
Schulpsychologe/in:
Dapprich , Beatrice, MS-Lin
Telefonsprechzeit: Mo 8.00 Uhr-8.45 Uhr ,
Tel: 08067-88_11_76_0
ranker@fritz-schaeffer-schule.de
Psychische Gesundheit:
Die psychische Gesundheit ist für die LebensÂquaÂlität und das Wohlbefinden ebenso beÂdeutÂsam wie die körÂperliche Gesundheit. Dies gilt für Kinder und JuÂgendliche genauso wie für ErÂwachÂsene. DenÂnoch ist der Umgang mit psyÂchiÂschen Störungen für Betroffene und deren FaÂmiÂlie nach wie vor mit Ängsten, Scham und AbÂwehr verbunden.
Dabei ist es wichtig, psychische Probleme frühÂzeitig zu erkennen und zu behandeln. WisÂsenÂschaftÂlich ist nicht eindeutig geklärt, ob die HäuÂfigÂkeit von psychischen Erkrankungen im KinÂdes- und Jugendalter zugenommen hat oder nicht. Verändert hat sich aber sicherlich die WahrÂnehmung bzgl. der Psyche der Kinder und JuÂgendÂliÂchen. Ziel ist es, die Kinder stark zu maÂchen, daÂmit sie den Herausforderungen des LeÂbens geÂwachÂsen sind.
Psychische Erkrankungen können sowohl verÂknüpft sein mit einschneidenden LebensÂerÂeigÂnissen und besonderen Belastungen, als auch mit persönlichen, eher allgemeineren Faktoren (z.B. Umgang mit Stress). InsÂbeÂsonÂdere bei KinÂdern und JuÂgendÂlichen zeigen sich psyÂchiÂsche ErÂkranÂkunÂgen oft mit einer anderen SympÂtoÂmaÂtik als bei ErÂwachÂsenen, desÂweÂgen ist eine frühÂzeiÂtige und auch fachärztliche Hilfe zum Wohle der Kinder und Jugendlichen unerlässlich.
Ängste und Depressionen treten im schulischen AltersÂbeÂreich mit am häuÂfigsÂten erstmalig auf. WeiÂtere psychische ErÂkranÂkungen können früÂher (z.B. Autismus) oder auch später (z.B. SchiÂzoÂphreÂnie) sichtbar werÂden.
Ängstlichkeit/Angst:
Angst ist im Kindes- und Jugendalter nichts UnÂgeÂwöhnliches. Auch durchleben alle Kinder zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Entwicklung eher angstÂbesetzte Phasen (z.B. „Fremdeln“). ChaÂrakÂteristisch für diese normal verlaufenden ÄngsÂte ist, dass sie verÂgleichsÂweise mild sind, vorÂübergehend aufÂtreÂten und in Bezug zum EntÂwickÂlungsstand des KinÂdes oder JuÂgendÂliÂchen stehen.
Auch ist Angst an sich kein krankhaftes GeÂfühl, sonÂdern eine überÂlebensÂwichtige Emotion, die uns vor realen Gefahren schützt. Das Erleben von Angst wirkt sich auch auf den Körper aus: Er reÂaÂgiert in Sekundenschnelle mit tyÂpischen SympÂtoÂmen wie Herzrasen, beÂschleuÂnigÂter AtÂmung, SchwinÂdel, Schwitzen und ZitÂtern. Alle dieÂse ReÂakÂtionen dienen einer opÂtiÂmaÂlen VorÂbeÂreiÂtung auf einen Angriff oder die Flucht („fight or flight“).
Von einer Angststörung spricht man dann, wenn die Angst im Verhältnis zur tatsächlichen BedÂroÂhung unangemessen und übersteigert ist. ErÂkranÂkungen in diesem Bereich treten mit am häuÂfigsten auf; etwa 10% der Kinder und JuÂgendÂliÂchen sind davon betroffen.
Kinder und Jugendliche mit hoher Angst haben darüber hinaus ein erhöhtes Risiko für das AufÂtreÂten weiterer psychischer Erkrankungen wie z.B. DepresÂsioÂnen.
Depressive Verstimmungen/Depression:
Bei Kindern und Jugendlichen ist es eher die ReÂgel als die Ausnahme, dass die Depression mit weiÂteren psychischen Erkrankungen, wie z.B. Angststörungen, somatoformen Störungen und ADHS einhergeht. Die Abgrenzung zu „norÂmaÂler“ Entwicklung ist schwierig, da vorüberÂgeÂhenÂde depressive Symptome Teil der Pubertät sind; ähnlich wie bei den Ängsten.
Die Symptome einer Depression unterscheiden sich sowohl im Hinblick auf die Symptomatik bei ErÂwachÂsenen als auch in den jeweiligen AltersÂklasÂsen. Bei kleiÂneÂren Kindern sind dies öfter (u.a.) erÂhöhÂte ÄngstÂlichkeit, körperliche BeÂschwerÂden und hefÂtiÂge TemÂperamentsÂausÂbrüÂche. Bei älteren Kindern zeigt sich dies eher durch Symptome wie (u.a.) manÂgelnÂdes SelbstÂbeÂwusstsein, SchuldÂgefühle und Gefühle der HoffÂnungsÂlosigÂkeit („ist doch alles egal“). JuÂgendÂliche leiden zudem gehäuft unter WertÂloÂsigÂkeitsgefühlen, Freudlosigkeit, InÂteÂresÂsensÂverÂlust sowie Schlaf- und ApÂpeÂtitÂstöÂrunÂgen, SelbstÂverÂletzungen und SuizidÂgeÂdanÂken (u.a.).
Auch wenn Suizide im Kindesalter noch sehr selÂten sind, so zählen sie im Jugendalter zu den häuÂfigsten Todesursachen. Suizidale Gedanken könÂnen ein Symptom der Depression sein. Man schätzt, dass bis zu 3% der GrundÂschulÂkinÂder und bis zu 9% der Jugendlichen von deÂpresÂsiÂven StöÂrunÂgen betroffen sind.
Schule mit all ihren Unterstützersystemen möchÂte mit diesen Informationen einen Beitrag zur psyÂchiÂschen Gesundheit der ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen leisten.